Zahnarzt und Oralchirurgie in Hamburg-Bergedorf direkt am Schloss

Moderner Zahnerhalt - Endodontie

Moderner Zahnerhalt - EndodontieTief kariöse oder devitale Zähne werden oft entfernt. Mit den modernen Methoden der Zahnerhaltung könnte dies in vielen Fällen vermieden werden.  Wann immer es geht, möchten wir Ihre Zähne daher erhalten und nicht entfernen.

 

 

Kurzinfo

Was passiert bei einer Wurzelbehandlung?

  • Der Zahn wird eröffnet und die Wurzelkanaleingänge gesucht
  • Das Nervgewebe im Wurzelkanal wird entfernt
  • Der Kanal wird mehrfach gespült, desinfiziert und dann dicht abgefüllt
  • Die Wurzelfüllung muss genau bis zur Spitze reichen

Selbst im Zeitalter der Implantologie ist der eigene Zahn immer noch am wertvollsten. Implantate, so schön und elegant diese Behandlungsoption auch ist, stellen immer den letzten Schritt dar. Es mag Sie überraschen, dies von einem Oralchirurgen und Spezialisten der Implantologie zu vernehmen, aber zu unserem Verständnis von Arztsein gehört es, den eigenen Körper und die Natur zu achten und zu bewahren. Eine andere Sichtweise erscheint uns unethisch. Wir wünschen uns das gleiche Bewusstsein auch von unseren Patienten. So ist eine vertrauensvolle und erfolgreiche Behandlung möglich.

Das überaus filigrane und komplizierte Wurzelkanalsystem wird gereinigt, aufbereitet und bakteriendicht abgefüllt. Diese Behandlung ist mit bloßem Auge nicht so sehr erfolgreich. Studien sprechen von Misserfolgsraten von bis zu 65 % (Hülsmann et al. 1998)!

Da wir unseren Patienten eine höhere Erfolgsrate bieten möchten, verwenden wir ein hochmodernes Operationsmikroskop der Fa. Zeiss, wie es in der Neuro- oder HNO-Chirurgie schon länger verwendet wird. Die bis zu 25-fache Vergrößerung ermöglicht das Auffinden aller Kanaleingänge besonders bei Backenzähnen, was mit bloßem Auge nicht möglich ist. Deshalb glaubte man lange, ein oberer Backenzahnhabe habe immer drei Kanäle. Dank der Mikroskoptechnik weiß man nun, dass diese Zähne bis zu sechs (!) Kanäle haben können. Werden dann nur drei abgefüllt, ist der Misserfolg bereits vorprogrammiert.

Operationsmikroskop der Firma ZeissHat man die Kanäle gefunden, werden diese vergrößert, gereinigt und mit speziellen Spülflüssigkeiten desinfiziert. Die Laser-Behandlung ist interessant, hat aber noch keine objektiv messbaren Vorteile. Wir verwenden sie daher nicht.

Wichtig ist eine korrekte Längenbestimmung der Wurzel, da die Wurzelfüllung sonst zu kurz oder zu lang wird. Beides ist problematisch. Eine zu kurze Füllung zieht zwangsläufig eine Entzündung an der Wurzelspitze nach sich. Diese muss dann in der Regel operativ beseitigt werden (= Wurzelspitzenresektion).  Eine zu lange Wurzelfüllung kann Schmerzen verursachen und muss dann ebenfalls operativ entfernt werden. Beides lässt sich heute zuverlässig mit einem elektronischen Längenmessgerät vermeiden.

Wir arbeiten mit einem Gerät der vierten Generation, welches die Länge des Kanals auf einen zehntel Millimeter genau bestimmen kann. Ein Röntgenbild kann diese Genauigkeit nicht leisten. Es ist aber wertvoll, indem es einen ersten Eindruck von der Wurzelform und -länge liefert. Das von uns genutzte digitale System ermöglicht eine Längenmessung vorab am Computer.

Anschließend wird das Loch im Zahn (= Kavität) mit einer im Dentin geklebten Füllung (= dentinadhäsive direkte Restauration) bakteriendicht verschlossen. Bei zu dünnen Zahnwänden erfolgt eine Überkronung. Die Erfolgschancen steigen mit diesen Methoden auf 80 bis 90 % an. Die Zusatzkosten pro Kanal sind bei weitem geringer als die Kosten für Zahnersatz nach Zahnentfernung.

Blick durch das Mikroskop auf die Wurzelkanaleingänge

Blick durch das Mikroskop auf die Wurzelkanaleingänge; links freigelegt und Messinstrument, mittig bereits aufbereitet, rechts gefüllt